Maroua, 25. Mai 2018

Bald sind die Mauer- und Betonarbeiten fertig und wir müssen wieder eine
Pause einlegen.  

Anfang Mai sind die Wände im Obergeschloss schon sehr weit gediehen.
Gerade wird mit einem "Tricycle" genannten dreirädigem Motorrad Betonstahl
und Zement angeliefert.

Seit zwei Jahren gibt es diese "Ticycle" hier in Maroua und sie sind wahrlich
die "Lastenesel" geworden. Vorher hat man die Materialien zum Teil auf
abenteuerliche Weise mit dem normalen Motorrad transportiert. Der 12 Meter
lange Betonstahl wurde einfach hinterher geschleift. Zement musste teuer
mit dem Auto transportiert werden.

Ein Blick vom Innenhof auf die Baustelle. Links befindet sich der
Alphabetisierungssaal und rechts die Ausbildungswerkstatt. Das neue
Gebäude schließt den Innenhof zur Straße hin ab. Die Einrichtung ist
geschützt und es ist ruhig.

Nachdem die Rohbauarbeiten abgeschlossen sind, werden wir einen
Mangobau in der Mitte pflanzen. Es sind sehr schöne Bäume und sie
liefern süße Früchte. Wir stellen uns vor, wie die Schülerinnen und
Auszubildenden ihre Pausen unter dem schattigen Baum verbringen
und die Früchte essen, wenn sie reif sind. Es braucht Geduld, denn
die Mangebäume wachsen langsam. Doch ich höre häufig den
Ausspruch: "Ihr habt die Uhr, wir haben Zeit."

Ein aktueller Blick von der Kreuzung, aufgenommen am 24. Mai 2018.

Ein paar Worte zum "Kabelsalat". Das ist ein großes Problem.

In Deutschland wird ein Neubaugebiet erst erschlossen, das heißt es werden
alle versorgungsleitungen verlegt, bevor gebaut wird. Wie so oft, ist es hier
im Herzen Afrikas umgekehrt. Es wird erst gebaut und dann hofft mann, dass
irgendwann einmal die Stromleitungen verlegt werden.

Das gesamte Gebiet wurde erst vor ein paar Wochen mit Strom erschlossen
auch ein wenig auf unsere Initiative hin. Die öffentliche Leitung führt parallel
entlang des Neubaus mit dem senkrechten Pfosten neben dem Eingang. Alle
anderen Leitungen und Pfosten gehen Kreuz und Quer durch das Gebiet.
Irgendwo sind sie mit einem Nachbarn verknüpft, der an die öffentliche
Stromversorgung angeschlossen ist, und dies manchmal über mehrere 100 Meter.
Das ist "Bricolage" oder Gebastel, um es noch positiv auszudrücken. Dass die
Stomversorgung nicht besonders stabil ist, kann man sich vorstellen.

Ein Blick von der gegenüberliegenden Seite. Rechts das eingeschössige
Gebäude beherbergt den Alphabetisierungssaal. Dahinter sind die Toiletten.

Der Blick vom Eingangshof.

Die Mauerarbeiten sind soweit abgeschlossen. Die Stützen, Unterzüge und
Ringanker sind betoniert. In dem rechten Teil des Rohbaus sind sie gerade
dabei die Treppe zu schalen. Treppen schalen und betonieren sind keine
alltäglichen Arbeiten, da 95 Prozent der Gebäude eingeschossig gebaut
werden. Aus diesem Grund werden diese Arbeiten vom Unternehmer
persönlich überwacht.

Bis Anfang Juni sind diese Arbeiten abgeschlossen und die Bauarbeiten
werden wieder einmal eine Pause einlegen.

Wir danken allen, die uns unterstützt haben.

Vielen Dank an AFRIKA-Projekte e.V.

Vielen Dank an Hilfe für Brüder e.V.

Vielen Dank an die Freunde, die uns so viele "Bausteine für Kamerun"
zur Verfügung gestellt haben.

Ohne Sie alle wären wir nie so weit gekommen.

Wir möchten auch nicht verschweigen, dass wir noch viele "Bausteine"
brauchen, um auch den zweiten Bauabschnitt fertigstellen zu können.
Unterstützen Sie uns.

Vergelt's Gott.