COVID-19 ist weltweit das beherrschende Thema. Die Fallzahlen In Europa steigen und steigen. Wir fragen uns: Wird es einen zweiten Lockdown geben? Was bedeutet es für mich, für meinen Arbeitsplatz, für meine Gemeinde, für meine Familie? Das bedrückende ist für die meisten, dass sich die Antworten fast täglich ändern. Unsicherheit macht sich breit.

Und Afrika? Gott sei Dank ist das zu Beginn der Pandemie befürchtete Ausmaß nicht eingetreten. Die nackten Zahlen für Kamerun Stand 25.10.2020 sind: 85,5 Infektionen gesamt pro 100.000 Einwohner; die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 0,5. Auch wenn man von einer höheren Dunkelziffer ausgeht, ist Kamerun weit weniger betroffen als Deutschland und Europa.

Das Team von Lumière-Cameroun bestätigt diesen Eindruck. Das Virus ist im Gesundheitswesen nicht das Problem. Wenn man von Pandemie spricht, dann ist Malaria gemeint. Wie jedes Jahr nach dem Ende der Regenzeit füllt diese Krankheit die Gesundheitszentren und Krankenhäuser. Keine Familie ist verschont. Auch mehrere Mitarbeiter des Teams waren oder sind an Malaria erkrankt.

Übrigens, wussten Sie: Malaria ist mit etwa 200 Millionen Erkrankten und mit über einer Million Todesfällen pro Jahr die häufigste Infektionskrankheit der Welt.

Wenn wir die Region betrachten, in der Lumière-Cameroun tätig ist, dann stellen wir jedoch fest, dass die sekundären Auswirkungen von COVID-19 die Bevölkerung weit mehr treffen als die primären. Durch die Maßnahmen zur Bekämpfung von Corona wird die durch den islamistischen Terror von Boko Haram schon am Boden liegende Wirtschaft noch weiter geschwächt. Es gibt kein Kurzarbeitergeld oder staatliche Aufbauhilfe. Die Menschen sind auf sich selbst gestellt. Jede Hand wird gebraucht, um das Überleben der Familien zu sichern. Da muss Alphabetisierung und Ausbildung hintenanstehen. Weniger Frauen haben Zeit, die angebotenen Kurse von Lumière-Cameroun zu besuchen.

Wie viele Organisationen spüren wir auch einen Rückgang der Spenden. Darüber hinaus können wir keine Aktionen wie Vorträge, Verkaufsstände zu Gunsten von Lumière-Cameroun oder einen Afrikatag mehr durchführen. Darum richten wir in dieser für alle schwierigen Zeit den Appell an Sie: Unterstützen Sie die Frauen in Nordkamerun, damit diese in der Lage sind, ihren Weg in eine bessere Zukunft weiter zu gehen.

 

Hier können Sie spenden